Vulkanausbruch in Grünberg „live“ erleben

Unter dem Titel „Wo gibt’s denn hier Vulkane?“, wurde die neue Sonderausstellung von Bürgermeister Frank Ide und Museumsleiterin Karin Bautz im Museum im Spital in Grünberg eröffnet.
GRÜNBERG – Unter dem Titel „Wo gibt’s denn hier Vulkane?“, wurde die neue Sonderausstellung von Bürgermeister Frank Ide und Museumsleiterin Karin Bautz im Museum im Spital eröffnet. Kerstin Bär und Karl-Heinz Rudi von der Sektion Vogelsberg der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft (DVG) gaben die Erläuterungen zum Vulkanismus. Die Ausstellung mit 40 großformatigen Fotografien, die Orte in der Region zeigen, wo vulkanische Vergangenheit noch erkennbar ist, ist von Mitgliedern der Sektion Vogelsberg der DVG erarbeitet worden. „Der Vogelsberg ist vor 15 Millionen Jahren erloschen. Mit geübtem Blick kann man Zeugnisse der vulkanischen Vergangenheit der Region jedoch erkennen“, darauf wies Ide hin. Felsen, ehemalige und noch aktive Steinbrüche, Bergkuppen und Geotope wie das Brunnental zeigen unterschiedliche Aspekte des Vulkanismus. Man findet sie in den vier Landkreisen Wetterau, Vogelsberg, Gießen und Main-Kinzig, über die sich der Vogelsberg über etwa 2500 Quadratkilometer naturräumlich zieht. Mit dem Untertitel „Spurensuche im Vogelsberg“ wollen die Kuratoren der Fotoausstellung deutlich machen, dass es nicht immer einfach ist, diese Zeugnisse der Erdgeschichte zu erschließen. Die Fotografien sind auf Exkursionen entstanden und liefern einen authentischen Blick auf und in den Vogelsberg. Zu der Ausstellung ist ein Begleitheft von 53 Seiten Umfang erschienen. Darin wird jedes Foto auf einer eigenen Seite ausführlich beschrieben und erläutert.
Für die Ausstellung in Grünberg haben sich die Ausstellungskuratoren entschlossen, den Fotografien jeweils die Einführung zu den Themen: Lavaströme, Basaltsäulen, Schlote und Lavaseen, Maar-Ausbrüche, Schlackenvulkane und Glutlawinen aus der Broschüre beizufügen. Besucher, die gerne mehr wissen möchten, werden gebeten, das Begleitheft zur persönlichen Nutzung an der Museumskasse für fünf Euro zu erwerben. Zudem erhielt das Museum im Spital Grünberg eine imposante Leihgabe vom Mineralogischen Museum der Philipps-Universität Marburg: ein Modell des 2462 Meter hohen Vulkans Mayon, der auf den Philippinen liegt und wegen seines nahezu perfekt geformten Kegels vielfach als der schönste Vulkan der Welt bezeichnet wird.
Immer sonntags, 30 Minuten vor Ende der Besuchszeit im Museum, können Besucher um 16.30 Uhr den simulierten Ausbruch des Vulkans miterleben. Im Begleitprogramm der bis zum 29. November laufenden Ausstellung werden Kuratorenführungen mit Karl-Heinz Rudi am Sonntag, 11. Oktober, und 8. November jeweils um 15 Uhr durchgeführt. Auf Spurensuche auf dem Erzweg kann man sich mit Rudi auf eine Exkursion am 23. Oktober um 15 Uhr begeben. Die Dauer wird etwa 3 Stunden sein und der Treffpunkt ist auf dem Parkplatz der Weickartshainer Schweiz. Am Sonntag, 22. November, um 15 Uhr geht man der Frage nach, wer war Ernst Dieffenbach? Dabei stellt Museumsleiterin Karin Bautz den Gießener Mediziner, Geologen und Naturforscher vor, der 1839 den aktiven Vulkan Mount Taraniki in Neuseeland bestieg. Es wird um eine schriftliche Anmeldung unter museum@gruenberg.de gebeten. Die Öffnungszeiten des Museums sind Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung.
Quelle: Gießener Anzeiger