Seniorenbeirat setzt sich für Tagespflege in Langgöns ein

Bezüglich der Einrichtung einer Tagespflege in Langgöns habe Bürgermeister Marius Reusch Gespräche mit Investoren geführt, bisher aber ohne Ergebnisse.
LANGGÖNS – Über die Seniorenarbeit in Langgöns wurde schon eine ganze Weile nicht mehr berichtet, denn coronabedingt fielen seit März sämtliche Veranstaltungen wie die Mittagstische, Seniorenclubtreffs, VdK-Veranstaltungen und so weiter in allen Ortsteilen aus. Auch die Seniorenwerkstatt ist nach wie vor geschlossen. Die für den 10. September geplante Seniorenfahrt wurde ebenfalls abgesagt, sie soll im kommenden Jahr nachgeholt werden. „Die Veränderung dieses Zustandes ist im Moment leider nicht absehbar“, sagte Hans Ulrich Theiss, der Sprecher des Seniorenbeirats der Gemeinde Langgöns, Ende August in der Sitzung des Gremiums. Solange die Gefahren durch die Pandemie insbesondere auch für die Risikogruppe der Senioren fortbestehe, empfehle der Seniorenbeirat die Veranstaltungen Seniorenmittagstische, Seniorennachmittag und Seniorenfasching nicht durchzuführen, betonte er.
Das Gremium resümierte bei seiner Zusammenkunft die zurückliegende Zeit: „Die regelmäßigen Treffen fehlen den Senioren sehr, wir haben bei vielen eine Ängstlichkeit und ganz deutlich das Fehlen von sozialen Kontakten festgestellt“, berichteten die Teilnehmer.
Theiss informierte über die Sachstände zu aktuellen Planungen: Bei der Suche nach Lösungsansätzen für die Einrichtung einer Tagespflege in Langgöns habe Bürgermeister Marius Reusch Gespräche mit Investoren geführt, bisher gebe es aber noch keine Ergebnisse. Als mögliche Objekte seien die Räumlichkeiten des ehemaligen Modegeschäfts Beppler im Ortszentrum von Lang-Göns in der Moorgasse sowie das Bahnhofsgebäude für den Seniorenbeirat grundsätzlich vorstellbar. Die Awo Ambulante Dienst Butzbach/Langgöns habe gegenüber der Gemeinde Interesse für den Betrieb einer Tagespflege bekundet. „Der Seniorenbeirat ist sehr an der Einrichtung einer Tagespflege in Langgöns interessiert und bittet die Gemeinde, weiterhin tätig zu sein“, unterstrich der Sprecher.
Der Vertrag zur Einrichtung einer Memoriamgarten-Grabanlage auf dem Friedhof im Ortsteil Lang-Göns sei unterschriftsreif. Für den 17. September ist eine Friedhofsbegehung des Seniorenbeirats in den Ortsteilen Oberkleen, Cleeberg und Espa gemeinsam mit dem Gemeindevorstand geplant.
Der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen im Gemeindegebiet geht weiter. Ein entsprechender Zuwendungsbescheid sei eingetroffen, sodass mit dem Ausbau für die Standorte im Kernort Lang-Göns (Am Bahnhof, Rottweg, Am Fliederbusch, Jahnstraße) sowie in Niederkleen (Butzbacher Straße) noch in diesem Jahr begonnen werden könne. Hans Ulrich Theiss forderte die Mitglieder des Seniorenbeirats auf, weitere Ausbauwünsche zu äußern.
Die Freischaltung der Dorf-App für den Ortsteil Dornholzhausen, eine von fünf Pilotkommunen bei diesem Projekt im Landkreis Gießen, ist für den 17. September geplant.
Ein Bürgerbus für die Ortschaften im Kleebachtal wird gerade auf den Weg gebracht. Theiss beurteilte das Konzept als „sehr gut“ und dankte ausdrücklich der zuständigen Mitarbeiterin bei der Gemeindeverwaltung und den örtlichen Seniorenbeiräten für die Nennung von inzwischen 15 ehrenamtlichen Fahrern. Hier bittet der Seniorenbeirat die Gemeinde, diesen ehrenamtlichen Fahrern Fahrtkostenzuschüsse für die privaten Fahrten zum Busunterstand zu gewähren. Dieser soll in den Räumlichkeiten des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses in der Burgstraße in Niederkleen sein.
Sobald der Zuwendungsbescheid des Landkreises vorliegt, soll mit den Umbaumaßnahmen im Gebäude der Seniorenwerkstatt begonnen werden.
Der Seniorenbeirat kritisierte die Deutsche Bahn, da trotz vorliegendem Ausbauplan der barrierefreie Zugang von der Leihgesterner Straße nicht umgesetzt werden könne. Der geplante Bau einer Rampe vom Rottweg zum Gleis in Richtung Gießen wird vom Seniorenbeirat einhellig begrüßt.
Mit der Auswertung der Seniorenumfrage durch die Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung zeigte sich der Seniorenbeirat „sehr zufrieden“. Nun sind die Seniorenbeiräte am Zuge: Auf Basis dieser Umfrage sollen sie erste Maßnahmen zur Umsetzung vorschlagen.
Hans Ulrich Theiss äußerte sich auch zum Abschluss des Projekts „Selbst.ständig – leben in Langgöns!“ Es wurde zuletzt je zur Hälfte von der Gemeinde und der Awo Ambulante Dienste Butzbach/Langgöns finanziert und endet in dieser Form zum 31. Oktober. Auch die dazugehörige Homepage erlischt zum Ende des Projekts. Zeitgleich endet auch das Arbeitsverhältnis von Seniorenberaterin Elke Böckler. Theiss sprach ihr schon jetzt ein großes Dankeschön für die gute Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat aus. Das Gremium befürwortet die Übernahme der Informationen zu den Seniorenmittagstischen und zu den Ortsteilvertrauten auf die Homepage der Gemeinde Langgöns. Der Seniorenbeirat hat der Gemeinde vorgeschlagen, ein Seniorenbüro einzurichten und mit einer halben Stelle ausschließlich für die Seniorenarbeit zu besetzen. Dies wurde kürzlich auch im Sozialausschuss beraten, eine Entscheidung steht momentan noch aus. Die Weiterführung der Seniorenmittagstische steht für den Seniorenbeirat außer Frage: „Der Fortbestand der Seniorenmittagstische in allen Ortsteilen ist gesichert“, zeigte sich Hans Ulrich Theiss zuversichtlich. Ein Treffen mit Ehrenamtlichen bezüglich der Fortführung dieses Angebots fand Ende August bereits statt.
Quelle: Gießener Anzeiger