Regierungspräsident Christoph Ullrich erkundet Kunstweg am Biebertaler Dünsberg

Urlaub im Gleiberger Land: das ist ziemlich abwechslungsreich, wie auch der Regierungspräsident feststellt. In Bibertal tauchte er in die Welt der Kelten und der Kunst ein.
Biebertal (red). Unterwegs auf dem Kunstweg am Biebertaler Dünsberg war kürzlich Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich – und tauchte schon zu Beginn in die Welt der Kelten ein. Dafür sorgten die Rekonstruktion des Keltengehöfts und die Skulptur des „Weisen Druiden“, der direkt vor dem Eingang wacht. Letzterer markiert den Anfangspunkt des Kunstweges. 14 Skulpturen sind auf dem 3,5 Kilometer langen und beschilderten Weg zu sehen.
„Alle, die gerne zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind und sich für Kunst, Kultur und keltische Geschichte interessieren, können das hier verbinden“, sagt Biebertals Bürgermeisterin Patricia Ortmann. An einigen der Werke kommen Wanderer und Fahrradfahrer auf dem Weg zur Raststätte automatisch vorbei, denn sie stehen am asphaltierten Weg, der bis auf den Gipfel führt. „Es lohnt sich aber auch nach oben nach links und rechts zu schauen und mal stehenzubleiben“, findet Ullrich. Er gibt im Rahmen seiner Sommertour Tipps für Ausflüge, die – aber nicht nur – in Zeiten von Corona möglich sind.
Zehn Künstler, überwiegend aus der Region, haben die Skulpturen aus Eichenstämmen in den Jahren 2002 und 2003 geschaffen. Wer den „Weisen Druiden“ mit einem geöffneten und einem geschlossenen Auge hinter sich gelassen hat, stößt im weiteren Verlauf auf die „Spielerin“. Sie vereint 2000 Jahre Geschichte des Dünsbergs: In der rechten Hand hält sie keltischen Schmuck, in der linken als Symbol der Neuzeit ein Stück des Fernmeldeturms. Auf dem Gipfel angekommen, fällt noch etwas ins Auge: eine weitere Skulptur mit einer Kugel, gepaart mit einem herrlichen Ausblick in Richtung Westerwald. Die Kugel befindet sich genau 500 Meter über dem Meeresspiegel.
Mit seinen 497,7 Metern ist der Dünsberg der höchste Berg in der Umgebung von Gießen und Wetzlar. Für die kleine Besuchergruppe geht es sogar noch ein wenig höher hinaus: Thorsten Scherer, Pächter der Raststätte, öffnet gerne die Tür zum Aussichtsturm. 1899 errichtet, war er ursprünglich etwa 14 Meter hoch. Inzwischen sind es 24 Meter. Von hier aus reicht der Blick nicht nur in Richtung Westerwald, sondern auch bis in den Vogelsberg oder den Taunus. Und noch etwas Besonderes beherbergt der Turm: Einen historischen Vermessungsstein, der ein Eckpunkt der mitteleuropäischen Gradmessung im Jahr 1867 war. Da der um 1830 errichtete Sandsteinpfeiler für Besucher nicht zugänglich ist, wurde auf dem Gipfel eine maßstabsgetreue Nachbildung errichtet – Infotafel mit allem Wissenswerten inklusive.