Mehr Stellplätze für Pendler in Lang-Göns in Sicht

Die Erweiterung der Park&Ride-Anlage am Bahnhof in der Lang-Göns scheint in greifbare Nähe zu rücken: Die aktualisierte Entwurfsplanung sieht zusätzlich 20 Stellplätze vor.
Langgöns (ikr). Nach vielen Jahren des Stillstands und kontroverser Diskussionen scheint nun die Umsetzung zur Erweiterung der Park&Ride-Anlage am Bahnhof in der Kerngemeinde Lang-Göns in greifbare Nähe zu rücken: Im Langgönser Umwelt- und Verkehrsausschuss, der unter der Leitung von Dr. Michael Buss (Grüne) tagte, präsentierte Dorothea Krähling vom Ingenieurbüro Zick-Hessler die aktualisierte Entwurfsplanung.
Sie sieht zusätzlich 20 Stellplätze vor, wodurch die bereits bestehende Park&Ride-Anlage in nördlicher Richtung bis zum ersten von vier Oberleitungsmasten der Deutschen Bahn erweitert würde.
Die Kosten (brutto) für die Baumaßnahme inklusive einer Bodenverbesserung und der Eingriffs- und Ausgleichsmaßnahmen belaufen sich geschätzt auf rund 170.000 Euro. Davon wären 102 500 Euro (netto) förderfähig. Erst nach Abschluss des Bodengutachtens und der detaillierten Planung sei eine genauere Kostenschätzung möglich, betonte Krähling. Der Förderantrag muss bis zum 31. März 2021 bei Hessen Mobil angemeldet und bis zum 30. September 2021 inklusive der abgestimmten Planung abgegeben werden.
Die Umsetzung der Maßnahme, deren Bauzeit auf drei bis vier Monate geschätzt wird, wäre dann in 2022.
„Es ist gut, wenn wir hier 20 neue Parkplätze für Pendler ergänzen könnten“, unterstrich Bürgermeister Marius Reusch (CDU). Jürgen Knorz (CDU) erinnerte daran, dass dieses Thema bereits seit über zehn Jahren diskutiert werde und dass der Plan auf einen Antrag der Koalition aus CDU/FDP und Grünen zurückgehe. „Ich freue mich, dass es jetzt so umgesetzt wird, es ist ein gelungener Entwurf“, lobte er. Thorsten Fuchs (FW) kritisierte, „dass sich die Deutsche Bahn nicht an den Kosten für ein Projekt, das ihr letztendlich zugutekommt, beteiligt“.
Michael Buss berichtete, dass seinerzeit die Stadt Frankfurt Parkplätze in Lang-Göns mitfinanziert habe, „um die Leute zum Pendeln zu bewegen“.
Heidi Tonhäuser (SPD) rügte, dass die Leitungsmasten der Bahn seinerzeit nicht entfernt wurden. Der Erhalt oder die für die Gemeinde kostenpflichtige Entfernung der Masten war in der langjährigen Diskussion immer wieder Zankapfel zwischen den Parteien gewesen. Weil die Unterfahrung der Masten zukünftig nicht mehr erlaubt sein wird, muss die Zufahrt entsprechend angepasst werden. Sie wird nördlicher liegen und zukünftig dichter an die Bebauung gerückt werden. Die Fahrgasse für die Pkw vom Bahnhof herkommend in Richtung Norden wird auf 4,75 Meter für den Begegnungsverkehr verbreitert.
Die Mitglieder des Gremiums empfahlen die vorgestellte Planung mit vier Ja-Stimmen an die Gemeindevertretung. Die beiden Vertreterinnen der SPD enthielten sich, „weil die Masten nicht entfernt wurden“, erklärte Tonhäuser.
Quelle: Gießener Anzeiger