Mehr Platz für Menschen, weniger für Autos: Aktionstage in Gießen

„Parkraum wird Park“ heißt das Motto von Greenpeace am Freitag beim Aktionstag in Gießen. Am Samstag folgt die „Kidical Mass“-Fahrraddemo. Beides ist mit Behinderungen im Straßenverkehr verbunden.
Giessen (red/hm). Der 18. September wird als der „Internationale Park(ing) Day“ begangen – ein Tag, an dem auf den enormen Flächenverbrauch von Autos und die Flächennutzung in Städten allgemein aufmerksam gemacht werden soll. „Ein Auto parkt im Durchschnitt 23 Stunden am Tag. Am ‚Park(ing) Day‘ wollen wir zeigen, wie die Parkplatzflächen anders genutzt werden könnten“, teilt Greenpeace Gießen in einer Presseerklärung mit. Aus diesem Grund sind am morgigen Freitag zwischen 14 und 20 Uhr Aktive und Ehrenamtliche vieler Initiativen, darunter auch Greenpeace, an verschiedenen Orten in der Innenstadt Gießens unterwegs, um aufzuzeigen, wie aus Parkraum Freiraum zum Begegnen, Spielen, Begrünen, Musizieren, Essen oder Tanzen werden kann. Es solle ein reichhaltiges Programm unter anderem mit Redebeiträgen zum Thema ÖPNV, Poetry Slams, Livemusik und vielem mehr geben. Auftakt der Veranstaltung ist um 14 Uhr auf dem Lindenplatz, wo auch der „Greenpeace-Song“ vorgestellt wird.
Auch die Initiative „Kidical Mass“ begrüßt die Aktion „Parking Day Gießen 2020“, denn: „Der öffentliche Raum ist für alle da und soll nicht länger vom Auto-Individualverkehr dominiert werden“, wie in einer Pressemitteilung betont wird. Ziel der Bewegung ist eine kinderfreundliche Fahrradstadt. Gießen brauche dafür unter anderem ein sicheres, „flottes“ Fahrradstraßennetz – auch entlang der Schulen und Kindergärten – sowie autofreie Zonen vor sensiblen Einrichtungen, oder zumindest Begegnungszonen mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 Stundenkilometer. Die „Kidical Mass“-Fahrraddemo startet am Samstag, 19. September, um 15 Uhr auf dem Platz des Uni-Hauptgebäudes in der Ludwigstraße 23. Die fünf Kilometer lange Route wird von der Polizei gesichert und verläuft durch die Innenstadt entlang problematischer Strecken für Fahrradfahrende.
Es ist die zweite Kinder-Fahrrad-Demo dieser Art, die durch Gießen rollt. Ursprünglich war sie am 21. März geplant, musste aber wegen des Lockdowns abgesagt werden. Die Raddemo ist Teil der Kampagne „Platz da für die nächste Generation!“. „Kidical Mass“ wird unterstützt durch ADFC Gießen, 2035Null, BUND Gießen, das ALLrad, Greenpeace Gießen, Lebenswertes Gießen, VCD Gießen und Weltladen Gießen.
Die Stadt weist darauf hin, dass es aufgrund der Veranstaltungen Behinderungen im Straßenverkehr geben kann. Lindenplatz, Brandplatz, Marktlaubenstraße und Neuen Bäue seien am Freitag nicht zum Parken anfahrbar, die Durchfahrt aber gewährleistet, heißt es aus dem Rathaus.
Quelle: Gießener Anzeiger