Gelbes Band: Staufenberg gibt städtische Obstbäume frei

Gelbes Band: Staufenberg gibt städtische Obstbäume frei

In Staufenberg setzt man auf Nachhaltigkeit und beteiligt sich an der Initiative „Gelbes Band“. Ein solches Band weist darauf hin, welche städtischen Bäume zur Ernte freigegeben sind.

Staufenberg (dge). Ein schmuckes, gelbes Band weist seit Kurzem darauf hin, von welchem Obstbaum man gerne Früchte nicht nur naschen, sondern auch pflücken darf. Mit diesem Band gibt die Stadt Staufenberg kommunale Obstbäume zur Ernte frei. Die Initiative ging von dem Bürgernetzwerk „Staufenberg nachhaltig“ aus, Unterstützung gab es sogleich aus dem Rathaus. „Obst im Supermarkt zu kaufen mag zwar bequem sein, ist aber alles andere als nachhaltig, denkt man allein an die langen Transportwege“, erklärte Bürgermeister Peter Gefeller bei der offiziellen Freigabe. Er wies zudem auf zu schaffende Ausgleichsflächen bei neuen Baugebieten hin. Die weise man gerne aus, doch stelle sich die Frage, was etwa mit Obstbäumen passiere, wenn sie Früchte tragen. „Die Idee der Aktion ist, dass wir nachhaltig mit Lebensmitteln umgehen und Obst, das in unserer unmittelbaren Umgebung wächst, sinnvoll verwerten“, so Fabian Wagenbach, Klimaschutzmanager der Stadt Staufenberg. Warum solle man Äpfel aus Neuseeland oder Argentinien kaufen, wenn sie direkt vor unserer Haustür wachsen? Außerdem böten die heimischen Obstbäume Lebensraum für viele Tierarten. Irene van Daalen vom Bürgernetzwerk wies darauf hin, dass man gemeinsam mit dem Staufenberger Nabu die Idee aufgegriffen habe. Das Ernteprojekt „Gelbes Band“ ist eine Initiative des Landkreises Esslingen, das sich nun auch ins Gießener Land erstreckt. Will man also künftig einen leckeren Pausenapfel genießen, einen Kuchen backen oder Apfelsaft pressen, liegt zumindest eine Zutat sozusagen vor der Nase – kostenfrei und ungespritzt. Ein paar Dinge sind dabei zu beachten: Das Abernten geschieht auf eigene Gefahr, die Stadt Staufenberg übernimmt keine Haftung. Es dürfen keine Äste abgebrochen und keine Bäume beschädigt werden. Auch sind die Grundstücke so zu verlassen, wie man sie vorgefunden hat, und die Ernte darf nur zu privaten Zwecken verwendet werden. Ansonsten kann man sich gerne bedienen, wenn ein Baum mit dem gelben Band gekennzeichnet ist. Im Übrigen gibt es auch die Möglichkeit, für einen Baum eine Patenschaft zu übernehmen und ihn so für die nächste Ernte zu reservieren.

Gefeller erklärte, dass man das Projekt gerne ausweiten und dazu mit den Obst- und Gartenbauvereinen ins Gespräch kommen würde. Vielleicht hätten ja auch private Obstbaumbesitzer Lust, sich anzuschließen.

Leckeres Obst zum selbst Ernten gibt es direkt vor dem Rathaus, in der Mozartstraße und am Göllingsweg. Nähere Auskünfte zum Projekt gibt es bei Fabian Wagenbach (06406/809-62, E-Mail: klimaschutz@staufenberg.de). Hier gibt es auch eine Übersichtskarte, die zeigt, wo die städtischen Bäume zu finden sind.

Quelle: Gießener Anzeiger