Gegenseitige Rücksicht zwischen Feldern und Wiesen

(31.03.2021) In Kürze wird auf Initiative des Naturschutzbundes (NABU) Fernwald wieder der Feld- und Flur-Knigge den Fernwald-Nachrichten beiliegen, um auf das rücksichtsvolle Miteinander in der Natur aufmerksam zu machen. Die Abteilung für den ländlichen Raum für den Landkreis Geißen und den Lahn-Dill-Kreis stellt dem NABU dafür 4.000 Flyer zur Verfügung.
Vor allem der Lockdown verhilft der Natur zu hoher Aufmerksamkeit: Viele Menschen sind draußen unterwegs und wandern, joggen, reiten fahren Rad oder gehen mit dem Hund Gassi. Dabei beanspruchen sie den Weg für sich und treten oft nur unwillig zur Seite, wenn sich Traktoren mit ihren Anhängern nähern. Für Landwirtinnen und Landwirte gleicht die Fahrt zum Arbeitsplatz daher manchmal einem Hindernisparcours. Dabei sind Feldwege extra für die Landwirtschaft angelegte Wege, damit Felder und Wiesen gut erreicht werden können.
Aus Unwissenheit machen manche Ausflügler*innen den Landwirt*innen die Arbeit schwer
Auch der Naturschutzbund (NABU) Fernwald erlebt, dass das Verständnis für die Natur schwindet und viele Menschen rücksichtslos handeln. Zu den altbekannten Problemen wie dem Hundekot auf Wiesen kommen fortwährend neue Phänomene hinzu. So lassen Kinder im Beisein ihrer Eltern im kniehohen Getreidefeld Drachen steigen und Spaziergänger verstellen mit ihren Autos die Zufahrten zu den Feldwegen.
„Dies zeigt eine Unbedarftheit im Umgang mit der Natur und unzureichendes Wissen über die Kreisläufe in der Natur. Daher wollen wir aufklären, damit wir verständnisvoll miteinander umgehen können. Landwirtinnen und Landwirte sollen ungehindert arbeiten können, Ausflügler können zugleich die Naherholung und die Vorzüge der Landschaft genießen, wenn beide Seiten Rücksicht aufeinander nehmen“, sagt Landrätin Anita Schneider.
Flyer erklärt zum Beispiel, dass Kot auf Futterflächen anstößig ist
Mit dem Feld- und Flur-Knigge können wir endlich anschaulich vermitteln, dass Hundekot auf den Wiesen und Feldern mehr als unappetitlich ist,“ erklärt Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den Ländlichen Raum für die Landkreise Gießen und Lahn-Dill und Herausgeberin des Feld- und Flur-Knigge, „da erreichen uns die Rückmeldungen der Bewirtschafter, dass der Hundekot von den Wiesen zwar entfernt wird, die Kotbeutel dafür in der Mitte der Grundstücke wiederauftauchen, im Wald oder an Zweigen von Obstbäumen angeknotet entsorgt werden.“
Dabei ist es so leicht: Wiesen und Felder sind Privatbesitz und wir alle sind zu Gast in der Natur, die mit jedem Tag mehr auf unseren Schutz und unsere Rücksichtnahme angewiesen ist. Daher lautet der Appell: Nehmt Rücksicht! Denn „Rücksicht macht Wege breit“, lautet der zugehörige Slogan.
Feld- und Flur-Knigge wirbt für mehr Verständnis
In den vergangen Jahren wurden 70.000 Feld- und Flur-Knigge durch die Landwirtinnen und Landwirte verteilt oder von der Abteilung für den ländlichen Raum an Kommunen, Wandervereine, Hundeschulen, Tierarztpraxen, Wandervereine usw. versandt. Mehr Informationen bietet der Feld- und Flur-Knigge: www.lahn-dill-kreis.de/feld-und-flur