Corona: Kurz vor Dunkelrot

Corona: Kurz vor Dunkelrot

Der Landkreis Gießen ist Stand Donnerstagabend mit einer Inzidenz von 74,6 kurz vor der nächsten Eskalationsstufe. Ab 75 Neuinfektionen – Stufe dunkelrot – pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage übernimmt der Planungsstab Covid-19 des hessischen Sozialministeriums die Steuerung der medizinischen Lage, wie es in einem Papier der Landesregierung heißt. Die Zahlen steigen weiter stark an (siehe nebenstehenden Infokasten).Voraussichtlich ab kommendem Montag, 26. Oktober, werden 18 Bundeswehrkräfte in Wechselschichten das Team der Fall- und Kontaktpersonenermittlung im Gesundheitsamt verstärken. Zudem sollen rund 30 Kräfte aus anderen Bereichen der Kreisverwaltung unterstützen, sodass in Kürze rund 100 Personen tätig sein werden. Darauf weist der Landkreis in einer Pressemitteilung hin. Eine weitere Verstärkung sei vorgesehen. Derzeit werde geprüft, ob zusätzliche Arbeitsplätze in der Kreisvolkshochschule in Lich eingerichtet werden können. Wie bereits berichtet, soll die Bundespolizei um Unterstützung der kommunalen Ordnungsämter gebeten werden, da verstärkte Kontrollen personell oft schwierig umzusetzen seien.Das Gesundheitsamt appelliert: Wer ein Symptom einer Atemwegserkrankung hat – beispielsweise trockener Husten, Fieber über 38 Grad, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Schnupfen – soll die Hausarztpraxis oder den Ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen und Kontakte zu anderen Personen unbedingt vermeiden. In einem aktuellen Fall sei eine später positiv getestete Person zum Arbeiten in eine Gemeinschaftseinrichtung gegangen, obwohl sie Krankheitssymptome aufwies und auf ein Testergebnis wartete. „Jedes Symptom eines Atemwegsinfektes, auch allein ein Schnupfen, kann Ausdruck einer Covid-19-Erkrankung sein“, betont Dr. Anja Hauri, Leiterin des Sachgebiets Hygiene. „Auch wer nicht getestet wird, sollte sich so verhalten, damit Übertragungen in jedem Fall verhindert werden.

Die aktuellen Zahlen:

279 aktive Corona-Fälle hat das Gesundheitsamt des Landkreises am Donnerstagabend auf seiner Internetseite gemeldet. Am Vortag lag die Zahl bei 250. Im Detail gibt es folgende aktive Fälle: Allendorf/Lda. 1 (2), Biebertal 7 (6), Buseck 4 (4), Fernwald 4 (4), Gießen 97 (84), Grünberg 7 (5), Heuchelheim 5 (4), Hungen 6 (6), Langgöns 4 (6), Laubach 13 (13), Lich 15 (12), Linden 9 (8), Lollar 25 (26), Pohlheim 49 (40), Rabenau 5 (5), Reiskirchen 5 (5), Staufenberg 6 (6) und Wettenberg 17 (14). Seit dem ersten Fall Ende Februar hat es 848 (806) bestätigte Corona-Infektionen gegeben. Von den 279 aktiven Fällen befinden sich sechs (sieben) in stationärer Behandlung. Die Zahl der verstorbenen Personen liegt weiterhin bei sechs. Die Zahl der Kreis-Bürger, die als genesen gelten, liegt bei 563 (550). Die Sieben-Tage-Inzidenz für den gesamten Landkreis liegt bei 74,6, für die Stadt Gießen bei 80,2. 

Quelle: Gießener Anzeiger (ebp)