Ausländerbeiratswahl ist für Langgöns verpflichtend

Einstimmig empfahlen die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses die Satzungsänderung, die für die Durchführung einer Ausländerbeiratswahl notwendig ist.
LANGGÖNS – (ikr). Bei der Vorstellung des Finanzberichts zum 31. Juli 2020 machte Kämmerer Mark Zimmermann im Rahmen der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde Langgöns klar, dass viele prognostizierte Ansätze wegen Corona nicht erfüllt wurden. Die weitere Entwicklung von Einkommen- und Gewerbesteuer könnte nur schwer eingeschätzt werden, sodass auch die Auswirkungen der Pandemie derzeit nicht abgeschätzt werden könnten.
Unterm Strich sei man auf 320 000 Euro ins Minus gerutscht. Fehlende Einnahmen aufgrund Corona gab es auch bei der Vermietung der Bürgerhäuser und bei den Kitagebühren, auch der Forstbereich sei wegen der desaströsen Lage bei der Holzvermarktung sehr unsicher. Die Leistungsfähigkeit der Gemeinde sei von 90 Prozent auf 70 Prozent gemindert, Zimmermann betonte jedoch nichtsdestotrotz: „Aber die Ampel ist immer noch auf grün!“
Einstimmig empfahlen die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses die Satzungsänderung, die für die Durchführung einer Ausländerbeiratswahl notwendig ist. Weil die Gemeinde Langgöns inzwischen über 1000 Bürger mit Migrationshintergrund hat, wird eine Ausländerbeiratswahl in der Kommune verpflichtend. Sie soll gemeinsam mit der Kommunalwahl im kommenden Jahr erfolgen.
46 Schadensstellen haben die Langgönser Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen während der Starkregenereignisse im Mai und Juni in den Langgönser Ortsteilen festgestellt. Einstimmig befürworteten die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses, den Geschädigten finanzielle Beihilfen als Soforthilfe zukommen zu lassen. Kämmerer Mark Zimmermann berichtete, dass sich 21 Personen bei der Gemeinde gemeldet hätten, elf davon hätten Schäden angegeben, insgesamt summierten sich diese auf eine Summe von knapp 16 000 Euro. Die Bagatellgrenze vom 500 Euro wurde seitens der Gemeinde extra aufgehoben. „Zum Glück sind nur geringe Beträge zusammengekommen“, resümierte Jürgen Knorz die Schadensmeldungen.
Einstimmig empfahl das Gremium die anteilige Bezuschussung von 50 Prozent für vorbeugende Hochwasserschutzmaßnahmen der Hauseigentümer in Überschwemmungsbereichen und erosionsgefährdeten Gebieten. Die Maximalförderung soll bei 5000 Euro liegen, bei einer begründeten Sachlage soll davon auch nach oben abgewichen werden können.
Die Erstellung eines Integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes für die Gemeinde Langgöns (IKEK) wurde einstimmig befürwortet, ein Planungsbüro soll beauftragt und entsprechende Mittel in den nächsten Haushaltsplan eingestellt werden.
Die Gemeindeverwaltung hat Gespräche mit dem Besitzer einer Flugdrohne aus Oberkleen geführt, der bereit ist, im Auftrag der Gemeinde tätig werden. Die Langgönser SPD hatte das Thema angeregt. Die Drohne soll zur Aufnahme von Waldschäden, Kontrolle von Dächern und Dachrinnen, Aufnahme von Wasserläufen, Schadensermittlung von Wildschäden auf Äckern und so weiter eingesetzt werden. Die Kooperation mit dem Anbieter soll dem Ziel dienen, in das Thema „einzusteigen“. Das Angebot sei „fair und moderat“, so die Einschätzung von Jürgen Knorz, dem stimmte Thomas Schmidt (SPD), zu. Lediglich Nicole Baldus (FDP) kritisierte die Planungen. Bei der Abstimmung votierte das Gremium mehrheitlich für die Kooperation, es gab eine Enthaltung und eine Gegenstimme.
Quelle: Gießener Anzeiger