50 Jahre Eingliederung von Oppenrod nach Großen-Buseck

50 Jahre Eingliederung von Oppenrod nach Großen-Buseck

Mitte der 60er Jahre sahen die Reformplanungen der Landesregierung Hessen vor, mehrere kleine Ortschaften aus Gründen des öffentlichen Wohls zu Großgemeinden zusammenzufügen. Der Gemeinde Oppenrod wurde dabei die Möglichkeit gegeben, sich entweder Reiskirchen oder Großen-Buseck anzuschließen.

Bereits in der Vergangenheit bestand ein starker Bezug von Oppenrod in Richtung Großen-Buseck (ausgelöst u.a. durch Kirche und Verkehr). Daher wurde vom Gemeinderat nach langen Verhandlungen der Beschluss gefasst, den Bürgern die Eingliederung nach Großen-Buseck vorzuschlagen.

In einer Bürgerversammlung am 06. Nov. 1970 stimmte die überwiegende Mehrheit der Einwohner, der bis dahin selbstständigen Gemeinde Oppenrod, für einen freiwilligen Zusammenschluss mit Großen-Buseck.

Ein Grenzänderungsvertrag war die Basis und somit wurde die Geburtsstunde für den Ort Großen-Buseck, Ortsteil Oppenrod festgelegt. In dem Vertrag wurden neben den rechtlichen auch organisatorische Punkte geregelt.

Hier ein kurzer Auszug aus dem Grenzänderungsvertrag:

§ 1 Eingliederung – Name – Ortsteilbezeichnung

(1) Die Gemeinde Oppenrod wird aus Gründen des öffentlichen Wohls in die Gemeinde Großen-Buseck eingegliedert.

Die Eingliederung soll zum 01.10.1971 rechtswirksam werden.

(2) Der Name der Gemeinde Großen-Buseck bleibt erhalten.

(3) Die bisherige Gemeinde Oppenrod soll ihren Namen künftig als Ortsteilbezeichnung weiterführen.

Die Ortsteilbezeichnung wird auf den Ortstafeln angebracht.

§ 2 Rechtsnachfolge

(4) Die Gemeinde Großen-Buseck ist die Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Oppenrod und tritt mit dem Tage der

Rechtswirksamkeit der Eingliederung in alle Recht und Pflichten der bisherigen Gemeinde Oppenrod ein.

Gemäß § 82 der HGO bestand der neu zu schaffende Ortsbeirat aus neun Vertretern.

Für das kleine Dörfchen mit 554 Einwohnern war es sicher keine einfache Entscheidung, die Selbstständigkeit aufzugeben und die bis dahin erreichte Dorfentwicklung (wie die Errichtung des Hochbehälters, der Bau des Verkehrsübungsplatzes, den Ausbau des neuen Sportplatzes, die fertiggestellte Friedhofshalle und vieles mehr) in den Besitz der Gemeinde Großen-Buseck zu übergeben.

Einige Ortsbürger waren damals der Meinung, dass Oppenrod mit dem freiwilligen Zusammenschluss seinen „Reichtum“ nach Große-Buseck gebracht habe, aber im Rückblick auf die vergangenen 50 Jahre ist die Eingliederung, die gleichzeitig neben Oppenrod auch Trohe vornahm, durchaus positiv zu sehen.

Im Zuge des Zusammenschlusses wurde die anno 1905 gebaute Schule in ein Bürgerhaus umgebaut und 1973 eröffnete dort die langersehnte Dorfkneipe.

Am 01.01.1977 erfolgte im Rahmen der Hess. Gebietsreform der Zusammenschluss von Großen-Buseck, Alten-Buseck und Beuern zur Großgemeinde Buseck.

Renate Renger, Mitglied Ortsbeirat Oppenrod