235 aktive Corona-Fälle

235 aktive Corona-Fälle

Steigende Corona-Zahlen stellen auch das Gesundheitsamt des Landkreises Gießen vor große Herausforderungen. Wie berichtet, sollen die Bundeswehr und das Robert Koch-Institut um personelle Unterstützung gebeten werden. Bis zu neun Bundeswehrsoldaten könnten in der Verwaltung eingesetzt werden, formulierte Landrätin Anita Schneider (SPD) am Dienstag ihren Wunsch. Mit dem Verbindungsoffizier der Bundeswehr hat es ein Gespräch gegeben, ein offizieller Brief soll folgen, um das Angebot des Bundes anzunehmen.Aktuell kümmern sich 53 Mitarbeiter (darunter sechs Studenten) nur um Corona-Fälle und die Ermittlung von Kontakten. 30 Personen aus anderen Bereichen der Kreisverwaltung sollen für zunächst sechs Monate fest dem Gesundheitsamt zugewiesen werden. Dies hat der Verwaltungsstab entschieden. Sie sollen überwiegend die Bürgerhotline besetzen und Fragen beantworten. Die Mitarbeiter waren bereits „Back-up“ und hatten in der Anfangszeit der Pandemie unterstützt. Für sie sollen nun weitere 30 Mitarbeiter das „Back-up“ bilden. „Gesundheitsschutz und Fallermittlung haben Priorität für die Kreisverwaltung“, bekräftigte Schneider. Mit den jeweiligen Fachbereichs- und Teamleitern solle besprochen werden, wie die Arbeit aufrechterhalten werden könne. „Aber wir werden andere Aufgaben nicht mehr so perfekt schaffen.“Im Gesundheitsamt wurde die Organisation geändert. Man orientierte sich am Main-Kinzig-Kreis und bildete Teams für die Fallermittlung: eines zum Beispiel für Altenheime, eines für Schulen, eines für Kindergärten. „Wir schaffen damit direkte Ansprechpartner“, erläuterte die Landrätin.

Der Kreistag hatte Ende Juni in einem Nachtragshaushalt 500 000 Euro für neue Stellen zur Verfügung gestellt. Iskender Schütte, der kommissarische Verwaltungsleiter des Gesundheitsamtes, berichtete, dass vier der sechs unbefristeten Stellen besetzt seien, eine weitere vergeben. Der letzte Kandidat sei bereits ausgewählt und fange wahrscheinlich im zweiten Quartal 2021 an. Hinzu kommen befristete Stellen.

Die aktuellen Zahlen:


235 aktive Corona-Fälle hat das Gesundheitsamt des Landkreises am Dienstagabend auf seiner Internetseite gemeldet. Am Vortag lag die Zahl bei 197. Im Detail gibt es folgende aktive Fälle in den Kommunen: Allendorf/Lumda (2), Biebertal (6), Buseck (7), Fernwald (2), Gießen (74), Grünberg (6), Heuchelheim (5), Hungen (6), Langgöns (8), Laubach (9), Lich (11), Linden (5), Lollar (25), Pohlheim (38), Rabenau (5), Reiskirchen (5), Staufenberg (5) und Wettenberg (16). Seit dem ersten Fall Ende Februar hat es 766 bestätigte Corona-Infektionen gegeben, am Vortag waren es 728. Von den 235 aktiven Fällen befinden sich sieben (sechs) in stationärer Behandlung im Krankenhaus. Die Zahl der verstorbenen Personen liegt weiterhin bei sechs. Ebenfalls unverändert ist die Zahl der Kreis-Bürger, die als genesen gelten: 525. 

Quelle: Gießener Anzeiger/vb